Ortsteile

Ortsteil Salgen

Die Gemeinde Salgen liegt 537 m über NN und 9,5 km nördlich von Mindelheim, dort, wo der östliche würmeiszeitliche Schmelzwasserstrom des heutigen Flossachtales sich mit dem Mindeltal vereint, und dort, wo der Talgrund eine trockene, waldfreie, zum Ackerbau taugliche Fläche aufweist, gleichsam eine Insel, die von hochwassergefährdeten Niederungen der Mindel und ihrer Nebenbäche, von Mooren und von tertiären Höhenrücken eingefasst ist. Die Ortsflur bot so Schutz und Ernährungsgrundlage: Es ist nicht verwunderlich, dass in Salgen bereits um 520 die Besiedlung durch die Alemannen einsetzt, belegt durch das Reihengräberfeld nordwestlich der Kirche, das allerdings zwischen 1890 und 1927 durch Kiesabbau zerstört und nicht systematisch erfasst wurde.

Die erste urkundliche Erwähnung Salgens erfolgte um 1097, als Eticho von Rheinfelden den Meierhof zu Salgen mit vier abhängigen Höfen sowie „ziemlich vielen“ Leibeigenen dem Kloster Ottobeuren übergibt. Infolge Erbteilungen und weiteren Schenkungen zersplitterte der Besitz und Salgen trug bald den Stempel des Streubesitzes. Dies war eine Quelle endloser Streitigkeiten, die auf Kosten der Bauern ausgetragen wurden.

Luftbild Salgen

Ortsteil Hausen

Der Name „Hausen“ findet sich 1262 in einer Urkunde des Klosters Steingaden mit Hermann und Marquard von Hausen; 1283 wird nochmals Hermann von Hausen genannt, während das Kloster im Jahr 1300 von Heinrich Mueslin einen Hof kauft. Bereits 1267 erwirbt das Kloster Irsee zwei Mansen von Conrad von Mattsies und 1304 Äcker von Heinrich Meringer. Als weltliche Herren und Besitzer kennen wir weiter Heinrich von Angelberg, der erstens 1403 den Hof zu Hausen an Cuntz Laten, Bürger in Mindelheim, zu freiem Eigen verkauft, zweitens 1405 einen Schiedsspruch akzeptiert und mit seinem Neffen Hermann Wintzer zugunsten von Ulrich von Teck auf Ansprüche bezüglich eines Hofes in Hausen verzichtet; 1424 kauft der Teck einen Hof von Jörg von Lichtenau als freies Eigen – Peter Ameiß wird als Bauer genannt. Im Zusammenhang mit der Mühle, die heute noch besteht, erscheinen in den ersten Urkunden Contz Mühlich (1438) und Hans Unbehawen (1492, 1543); ein Utz Huser der Ältere ist 1431 Bürgermeister in Mindelheim. Rückschlüsse auf die Größe des Dorfes können von den 36 Fastnachtshennen gezogen werden, die 1467 der frundsbergischen Herrschaft abgeliefert werden mussten. 1471 hören wir vom Zoller der Frundsberger in Hausen; noch heute gibt es diese Bezeichnung als Hausname an der Straße nach Zaisertshofen (Herrschaft Tussenhausen). 1567 ist Balthasar Singer herrschaftlicher Forstknecht und Fischer zu Hausen.

Luftbild Hausen

Ortsteil Bronnen

Die ersten urkundlichen Nennungen Bronnens betreffen das Jahr 1292, als Mindelheimer Klosterfrauen einen Hof an das Augustinerkloster Mindelheim schenken, und das Jahr 1301, als Swigger von Mindelberg auf ein Gut verzichtet, das von seinem Stammvater der Kirche von Steingaden übergeben worden war. Bronnen gehörte zum Gericht Salgen, daneben besaßen aber auch die Klöster Steingaden, Ursberg und Roggenburg Eigentum. Um 1800 gibt es in Bronnen 31 Anwesen. In den Eichenbeständen Bronnens prallen die jagd- und forstwirtschaftlichen Interessen der Herrschaft und die Interessen der Bauern an der Schweinemast aufeinander. Von den großen Eichenbeständen sind heute nur noch wenige übriggeblieben, die unter Naturschutz stehen.

Luftbild Bronnen mit Kaiserweiher

Ortsteil Bronnerlehe

1856 wurde hier ein Wohngebäude mit einer Ökonomie errichtet, dazu kamen 1874 eine Weberei und Flachsaufbereitungsanlage; 1922 erfolgte die Umwandlung in ein Elektrizitätswerk. Obwohl Bronnerlehe politisch zu Bronnen und heute damit zu Salgen gehört, wurde es 1921 kirchlich und 1966 schulisch nach Kirchheim ausgegliedert.

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